Räumlichkeiten/Gruppen
*Die Kita Unterneustadt*
Die Kindertagesstätte wurde im Zuge der Bebauung der Unterneustadt im Jahre 2001 fertiggestellt. Die Räume des Kindergartens befinden sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses, sie umfassen je einen Gruppenraum für jede Kindergartengruppe, einen Turnraum, eine Spielecke im Flurbereich, einen Ruheraum, ein Büro, Bäder und eine Küche.
Zusätzlich wird der Gemeinschaftsraum des Viertels als Ausweichraum für Dienstbesprechungen und Kleingruppenaktivitäten genutzt; er hat einen direkten Zugang zum Kindergarten. Im Außengelände befindet sich ein Sandhaus mit zwei Ebenen und Schaukelmöglichkeit und im Garten ein Klettergerüst mit Rutsche.
In der Kita befinden sich zwei Kitagruppen mit zur Zeit 20 Kindern. Wir betreuen Kinder im Alter von 18 Monaten bis 6 Jahren. Wir sind eine Integrative Einrichtung.
Seit Sommer 2013 haben wir unsere Einrichtung um eine Krippengruppe erweitert. Dort werden bis zu 12 Kindern im Alter von 1-3 Jahren betreut. Die Krippe Unterneustadt befindet sich im Nebengebäude des Altenpflegezentrums Unterneustadt.
Pädagogische Arbeit
Der Situationsorientierte Ansatz
Der Situationsorientierte Ansatz soll den Kindern die Möglichkeit geben, ihre individuellen Erfahrungen und Erlebnisse zu verarbeiten und zu verstehen. Er soll ihnen helfen, bedeutsame Fragen zu beantworten und Zusammenhänge zu begreifen. Nur wenn wir die Bedürfnisse und die Situation des Kindes richtig erfassen, können wir gezielt pädagogisch handeln. Wir erreichen dies, indem wir uns mit den Bezugspersonen austauschen, gezielte Beobachtungen durchführen und eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen.
Wichtiger Bestandteil zur Förderung der sozialen Interaktion, ist das Freispiel. Hier bekommen die Kinder die Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu entwickeln und zu festigen, da die Kinder frei wählen können, in welcher Gruppenzusammensetzung sie spielen möchten. Sie lernen sich frei für Spiele zu entscheiden, den Spielverlauf mitzubestimmen und verantwortungsbewusstes Handeln (ohne ständiges Eingreifen und Überwachen eines Erwachsenen) zu üben.
Damit sich die Kinder in der Kindertagesstätte wohlfühlen, benötigen sie einen verlässlichen Rahmen, dazu gehören als strukturgebende Elemente nachvollziehbare Regeln und ein immer wiederkehrender Tages-, Wochen- und Jahresablauf. Außerdem ist ihnen die Nutzung der Räume und des vorhandenen Materials vertraut.
Die Kinder werden in unseren Räumen durch verschiedenartige Materialien angeregt, sich auszuprobieren, zu bauen, zu basteln, sich zu bewegen. Angebote im musisch-kreativen, Wissens- und Bewegungsbereich haben zum Ziel, die Eigeninitiative der Kinder und ihre Begabungen zu fördern.
Die pädagogischen Mitarbeiter bieten sich als Bezugspersonen für die Kinder an, damit sich eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Gruppe entwickeln kann. Diese Beziehungsarbeit ist die Basis dafür, dass Kinder im Kindergarten und Hort ihre sozialen und kognitiven Fähigkeiten weiterentwickeln können.
Darüber hinaus finden in den Gruppen zu bestimmten Zeiten und Themen gezielte Angebote statt, die von den pädagogischen Mitarbeitern vorbereitet werden. Dabei fließen Interessen und Wünsche der Kinder ein, sowie Themen und Fragestellungen, die die Gruppe beschäftigen.
Kinder werden behutsam gefördert, auch in Bereichen, die ihnen Schwierigkeiten bereiten oder mit Unsicherheit und Angst belegt sind, Entwicklungsschritte zu machen.
Interkulturelle Erziehung
In einem Klima der gegenseitigen Akzeptanz wollen wir Kinder unterstützen, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und in der Auseinandersetzung mit Anderen gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Kinder gehen Lösungen von Konflikten oft sehr unkonventionell und fantasievoll an. Darin werden sie bestätigt und unterstützt. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen achten darauf, dass die Kinder untereinander ein entsprechendes Maß an Respekt wahren und geben bei Bedarf Hilfestellung.
Kinder sollen wahrnehmen, dass Menschen hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und Begabungen, Stärken und Schwächen und auch ihres kulturellen und familiären Hintergrundes unterschiedlich sind. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit den verschiedenen Herkunftsländern und Sprachen der Familien hat hohe Priorität und ist Voraussetzung für einen toleranten Umgang miteinander.
Förderung der Sprachentwicklung
"Wir sind SPRACH KITA ;-)"
Es ist eine wichtige pädagogische Aufgabe, Kinder mit ihrer individuellen Erstsprache wertzuschätzen und nach Wegen zu suchen, ihnen und den anderen in der Gruppe dies immer wieder deutlich zu machen, denn Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stellt eine solide Basis für neue Lernschritte dar.
Die Muttersprache ist eine wichtige Voraussetzung zum Erwerb der Zwei- oder Mehrsprachigkeit. Sie ist von zentraler Bedeutung für das heranwachsende Kind, um sich in seiner Welt zu orientieren.
Damit Sprachförderung bei uns in der Kindertagesstätte stattfinden kann, muss zuerst eine stabile Beziehung zum Kind aufgebaut werden, denn Kinder brauchen Ansprechpartner, die ihre Mitteilungen ernst nehmen und verstehen wollen.
Sprachliche Förderung findet auf vielfältigen Ebenen statt und ist kein isoliertes Sprachtraining, sondern z.B. beim gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern, beim Singen, beim Spielen (Kreis- und Tischspiele), beim Basteln und Malen. Bei Ausflügen, beim Turnen und Tanzen, im Rollenspiel mit Erzieherinnen und anderen Kindern wird die Motivation und die Sprachfreude des Kindes gefördert.
Sprachförderung ist nicht als ein vom Alltag losgelöster Baustein zu sehen, sondern ist ein roter Faden, der sich durch den gesamten Alltag zieht. Seit 2017 nehmen wir an dem Bundesprogramm SPRACH KITA teil.
Bewegungserziehung
Der Drang nach Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Die Wohnsituation, hohes Verkehrsaufkommen sowie vielfältige und zeitintensive Mediennutzung grenzen den natürlichen Bewegungsdrang stark ein. Mangelnde Bewegung kann vielfach zu Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und gerade im Schulalter zu Haltungsproblemen führen.
Vielfältige Bewegungserfahrungen im Kindesalter sind darüber hinaus wichtige Grundlagen für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Durch das gemeinsame Bewegen in Sport und Spiel können die Kinder ihre Fähigkeiten ausprobieren, ihren eigenen Körper erleben und sich und andere einschätzen lernen. Die Möglichkeit, über den Körper Freude, Erfolg und Selbstbestätigung zu erfahren, stärkt das Selbstbewusstsein und führt zu einem positiven Selbstbild.
Deshalb bieten wir in unserer Kindertagesstätte vielfältige Anreize und Gelegenheiten zur Bewegungserfahrung. So turnen wir zum Einen einmal wöchentlich in unserem Turnraum in Kleingruppen mit den Kindergartenkindern. Bei Bewegungsspielen (z.B. Lauf- und Fangspiele), aber auch bei der Verbindung von Bewegung und Musik (Bewegungslieder, Tanzen) lernen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten kennen und beherrschen. Bewegungsparcours bieten die Möglichkeit, ungewohnte Bewegungsmuster zu probieren und sich an die eigenen Grenzen heranzutasten (Selbstwahrnehmung). Bei Ausflügen und Waldtagen erkunden Kinder unbekanntes, manchmal auch unwegsames Gelände. So bieten sich vielfältige Bewegungsmöglichkeiten auch außerhalb der Turnstunde.
Gerade die Kinder im Grundschulalter benötigen im Schulalltag einen Ausgleich zur überwiegend sitzenden Lerntätigkeit am Vormittag und während der Hausaufgabenerledigung nach der Schule. Wir bieten deshalb regelmäßige Aktionen in der dem Hort gegenüber liegenden Turnraum oder bei gutem Wetter auf dem Schulhof an. Auch haben die Kinder die Möglichkeit, sich auf dem großen Gelände frei zu bewegen und die bestehenden Räume zur Bewegung zu nutzen. Bei unseren wöchentlichen Ausflügen auf Spielplätze, Wald etc. und bei Spaziergängen entstehen zusätzliche Bewegungsangebote in Verbindung mit Naturerfahrung.
Übergeordnetes Ziel ist der Spaß und die Freude am bewegungsorientierten Spiel. Im Grundschulbereich ist uns dabei sehr wichtig, dass die Kinder einen großen Teil dieser Zeit selbst planen, wobei sie von uns Unterstützung erhalten. Sie lernen dabei, Regeln zu beachten, Probleme zu lösen und Spannungen abzubauen, was wiederum das soziale Lernen positiv beeinflusst.
Naturerziehung
Der Aufenthalt in der Natur wirkt sich grundsätzlich positiv auf Kinder aus, das heißt einerseits beruhigend und andererseits stimulierend. Alle Sinne werden angesprochen, ohne dass es zu einer Reizüberflutung kommt. Die natürliche Umgebung bietet gerade Kindern ein Umfeld, in dem sie zur Ruhe kommen können und sich im Spiel vertiefen, aus auch in der Bewegung frei entfalten können.
Das Fehlen jeglichen Spielzeugs unterstützt die Kreativität der Kinder, die sich z.B. in fantasievollen Spielen zeigt. Je nach Jahreszeit können die Kinder entdecken und beobachten, wie sich die Natur verändert und welche Tier- und Pflanzenwelt sie in ihrer nächsten Umgebung finden können. Das Entdecken und Beobachten von Lebens- und Wachstumsprozessen schafft eine persönliche Beziehung zu Pflanzen und Tieren und den Naturelementen.
Jede Gruppe hat einen Tag in der Woche, den sie frei gestalten kann im Sinne der Naturerziehung. Zur Zeit geht jede Gruppe einmal pro Woche in die Natur. Des Weiteren finden immer wieder Projekte statt, wie z.B. das Anlegen eines Gartenbeetes oder das „Regenwurmprojekt.
Elternarbeit
Für das Wohl der Kinder bieten wir einen regelmäßigen Austausch mit den Eltern an. Er findet zum Beispiel in der täglichen Begegnung in der Kindertagesstätte, bei Elterngesprächen, die wir zum Austausch über die Entwicklung der Kinder und auch zur beratenden Unterstützung bei Schwierigkeiten mit den Kindern anbieten, statt. Soweit es von Elternseite gewünscht und notwendig ist, vermitteln wir Eltern und Kinder auch an andere Institutionen und Therapeuten und helfen gern bei Fragen rund um die Alltagsbewältigung.
Der Elternbeirat besteht aus je zwei gewählten Elternvertretern der Gruppen, die sich regelmäßig mit der Leitung, der Geschäftsführung und dem Vorstand zu wichtigen Themen der Kindertagesstätte beraten. Elternarbeit schließt außerdem die Vorbereitung und Beteiligung an Festen und Veranstaltungen ein und die Teilnahme an thematischen und organisatorischen Elternabenden.
Viele Arbeiten in unserer Kindertagesstätte werden von Eltern und anderen Freiwilligen aus dem Viertel ehrenamtlich geleistet, z.B. den Einkauf fürs Frühstück, kleinere Hausmeistertätigkeiten, Hausaufgabenbetreuung im Hort, Umzugs- oder Umbauhilfe, Begleitung bei Ausflügen. Die Mithilfe von Eltern und Ehrenamtlichen in unserer Kindertagesstätte ist uns eine große Unterstützung.